Die meisten mobilen Kurzwellentransceiver arbeiten in SSB mit maximal "100 Watt".
Das ist der Mittelwert der gesendeten Leistung (PEP peak envelop power).
Bei Marine-SSB-Transceivern liegt die Ausgangsleistung höher, bis zu 150 Watt.
Versucht man, durch höhere Mikrofonverstärkung bzw. höhere ALC-Werte eine höhere Ausgangsleistung
zu erreichen,
verzerrt man das Signal, die Übertragungsqualität verschlechtert sich.
Außerdem wird die Bandbreite des Signals unzulässig erweitert, so dass Störungen auf den Nachbarfrequenzen entstehen.
Bei Marine-SSB-Transceivern fehlt in der Regel die MIC-Gain-Einstellung.
Damit also diese maximale Leistung erreicht, aber auch nicht überschritten wird, muss die MIC-Gain (Mikrofonverstärkung) sauber eingestellt werden.
(siehe ALC und MIC-Gain des TRX)
Bei PACTOR-Betrieb überschreitet der Sender mit dieser Einstellung
die tatsächliche Leistung von100 W, weil die PACTOR-Modulation einen
höheren Mittelwert liefert. Dadurch kann der Sender überlastet
werden.
Im PACTOR-Betrieb sollten Sie die Ausgangsleistung des TRX reduzieren, nämlich auf 50% seiner
maximalen Ausgangsleistung, also in der Regel auf 50 Watt.
Dieser Wert ist in aller Regel völlig ausreichend.
Schon mit 10 Watt Ausgangsleistung bekommen Sie in den meisten Fällen eine stabile Verbindung, probieren Sie es aus!
Voraussetzung ist natürlich, dass Ihre Anlage einwandfrei arbeitet und dass der gewünschte
RMS-Server überhaupt erreichbar ist.
Beim Kenwood TS-480 erfolgt die Einstellung der Ausgangsleistung nach Drücken der Taste "PWR" mit dem rechten Drehknopf.
Beim Kenwood TS-50 wird die Ausgangsleistung im Menu A unter Menupunkt 00 eingestellt.
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